Diabetes: Diagnose kommt sechs Jahre zu spät
Menschen mit Diabetes, die an Therapieprogramm teilnehmen, leben länger. Doch die Volkskrankheit wird noch immer zu spät entdeckt und behandelt.
(23.5.2023) - Rund 800.000 Menschen in Österreich leiden an Diabetes - bei vielen von ihnen wird die Krankheit noch immer zu spät erkannten und zu spät behandelt. Dabei erhöht die Teilnahme am Diabetes-Management-Programm (DMP) die Lebenserwartung der Patienten, hieß es bei den Praevenire Gesundheitstagen in Seitenstetten.
Eine österreichische Studie belegt den Erfolg dieses Therapieprogramms: Regina Riedl (MedUni Graz) und ihre Co-Autoren haben mit den Daten der Krankenkassen den Effekt der Teilnahme von österreichischen Diabetes-Patienten am Krankheitsmanagement-Programm DMP ("Diabetes im Griff") über acht Jahre hinweg verfolgt.
Die häufigste Stoffwechselerkrankung
Das Programm der Krankenkassen besteht seit 2007 und soll durch regelmäßige Untersuchungen die häufigste Stoffwechselerkrankung in den Industriestaaten und Schwellenländern samt ihren Komplikationen (Herzinfarkt, Nierenversagen, Netzhautschäden, neurologische Erkrankungen; Anm.) besser beherrschbar machen. Erstmals wurden mit der wissenschaftlichen Studie die Überlebensdaten ausgewertet.
"Derzeit sind in Österreich 112.206 Diabetespatienten in das DMP eingeschrieben. 2.047 Ärztinnen und Ärzte nehmen daran teil", sagte der Linzer Diabetologe und Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), Martin Clodi.
Sterblichkeit um 30 Prozent reduziert
Die Studie ergab: Die Sterblichkeit reduziert sich durch die Teilnahme am Therapieprogramm um 30 Prozent.